Tuchfühlung zur Spitze oder Absturz ins Mittelmaß?

Darum ging es für die D2 Germanen heute im Spiel bei Tabellenschlusslicht Dormagen. Und die Jungs kamen gleich gut rein ins Spiel. Vom Anpfiff weg drängten sie die Gastgeber in die eigene Hälfte und wurden dafür schon nach der ersten Ecke mit der frühen Führung belohnt. Nikolai wuchtete die von Kapitän Justin perfekt getretene Ecke ins Tor zum 1:0. Da waren gerade mal 4 Minuten gespielt und es deutete sich ein Torfestival an. Doch daraus wurde leider nichts, soviel sei jetzt schon verraten. Kurz nach der Führung hatte dann Timo das 2:0 auf dem Fuß, doch anstatt mal selber den Abschluss zu suchen, was ein Stürmer durchaus mal machen kann, legte er noch mal quer auf Justin und der wurde in letzter Sekunde von einem Abwehrspieler beim Torschuss geblockt. Ein paar Minuten später dann fast die gleiche Szene, Timo setzte sich auf links gut durch, legte wieder dem Mitspieler auf, doch diesmal schaffte es Hendrik aus 5 Metern das Tor nicht zu machen. Danach gab es dann fast im Minutentakt Chancen für die Germanen, doch außer zwei Pfostentreffern sprang erst mal nichts Zählbares mehr heraus. So dauerte es fast 20 Minuten bis das 2:0 fiel. Endlich mal suchte Timo selber den Torabschluss und wurde dafür mit dem Treffer belohnt. Kurz vor der Pause konnte dann Hendrik noch einen drauflegen, einen schönen Querpass von Timo musste er nur noch über die Linie drücken.

In der Pause war Coach Wolfgang dann auch trotz der 3:0 Führung alles andere als zufrieden. Spielerisch war das bis dahin gegen einen nun wahrlich nicht allzu starken Gegner sehr wenig gewesen. Hätte der Coach da geahnt, was ihn in der zweiten Halbzeit erwarten sollte, hätte er die Jungs wahrscheinlich noch für ein Fußball-Feuerwerk über den grünen Klee gelobt.

Was die Jungs dann in den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte zeigten ist kaum zu beschreiben, mit Fußball hatte es rein gar nichts mehr zu tun. Eigentlich hätten alle Grefrather Zuschauer hier Anspruch auf Schmerzensgeld gehabt, der Grottenkick gegen Erfttal war dagegen noch Traumfußball gewesen. Es gelang einfach nichts, aber auch gar nichts mehr. Das ging schon los mit den Abschlägen vom eigenen Tor, den meisten musste man ein Stück Brot hinterherwerfen, so harmlos waren sie.  Ein Passspiel fand überhaupt nicht mehr statt, die Bälle wurden nur noch planlos nach vorne, zur Seite oder ins eigene Toraus gedroschen. Die Krönung war dann der Treffer zum 1:3, wahrscheinlich sind die Dormagener Buben in der ganzen Saison noch nicht so leicht zu einem Tor gekommen, das Wort  Abwehrverhalten kann jedenfalls im Zusammenhang mit dem Treffer nicht gebraucht werden. Erst 10 Minuten vor Schluss stellten die Germanen dann fest, dass sie eigentlich zum Fußballspielen nach Dormagen gekommen waren. Mit einem schönen Solo erzielte der heute nach den zuletzt schwachen Auftritten sehr starke Timo das 4:1. Den letzten Treffer bereitete Timo dann mit einer Einzelleistung perfekt vor, den Querpass musste Eniz nur noch über die Linie schieben.
 
Jungs, zum Glück ist jetzt erst mal Pause!
Das Spiel heute war ein Spiegelbild der ganzen Vorrunde in der Bestengruppe! Es fehlt einfach noch die Konstanz in den Leistungen. Starken Spielen wie gegen Kapellen und Reuschenberg folgen (Nicht-)Leistungen wie gegen Erfttal, auf ein Topspiel gegen Novesia folgt ein Grottenkick wie heute. Die erste Hälfte heute war noch halbwegs in Ordnung, da gab es zumindest gute Ansätze. Die zweite Halbzeit dagegen war so ziemlich das Schwächste, was in der bisherigen Saison gespielt wurde.
Dank unseren Freunden von Novesia Neuss, die heute hochverdient den Tabellenführer Erfttal geschlagen haben, haben die Germanen in der Rückrunde noch alle Chancen. Ein bzw. zwei Punkte Rückstand auf die Führenden sind durchaus aufzuholen, im neuen Jahr heißt es also wieder richtig konzentriert  an die „Arbeit“ zu gehen.
Bis dahin wünschen wir allen Germanen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das Neue Jahr!
 
Bernd Eppels